Dabei bringt der Künstler genügend Selbstironie mit auf die Bühne. Sein Faible für Sprache und deren Doppeldeutigkeiten lebt der ehemalige Fachlehrer für Deutsch und Englisch genussvoll aus. Dabei war "schnelles" Zuhören gefordert. Eingestreute Zauberkünste wurden zum zwischendurch Luftholen gerne angenommen und ebenfalls mit viel Beifall honoriert.

Dass Thomas Fröschle ein Meister der Geräuschimitationen ist, bewies er zur Einstimmung des Abends am Beispiel einer tückischen Sprechanlage. Topas warnte unter Einbeziehung entsprechender Konsonanten eindringlich davor, dass ein harmloser einfacher Hamburger schnell zum Sieben-Gänge-Menü mutieren könne – Apfeltasche inbegriffen.

Ob Geräte ein Seelenleben haben? Natürlich, denn: viele würden mit ihren Fahrzeugen reden ("Mach schon, spring an") oder ihre Pflanzen über häusliche Spielregeln informieren ("Wenn du nicht aufblühst, dann fliegst du raus").

Sein Nachname sei für die große weite Welt des Show- und Eventbusiness denkbar ungeeignet, erläuterte Thomas Fröschle die Hintergründe seines Künstlernamens Topas. Fröschle auf Französisch? Chinesisch? 15 Wochen Zaubertour durch 30 chinesische Städte absolvierte der Zungenakrobat und Zauberkünsler im vergangenen Jahr. Da sei Topas doch eher verständlich, und überhaupt: Wer wolle nicht mit einem schillernden Edelstein assoziiert werden? Charmant leitete der Comedian zum Thema Berufsbezeichnungen über. Jeder Beruf könne mit drei charakteristischen Berufskrankheiten marketinggerecht beworben werden, so Fröschle.

Auf Kriegsfuß mit Kamille und Pfefferminze

Sein Improvisationstalent stellte Topas beim Thema Pensionär unter Beweis. Typische Berufskrankheit: Terrasse, ein Glas Wein und eine Ehefrau, der man auf die Nerven gehen kann. Bei einem Streifzug durch den Kräutergarten steht Topas mit Kamille und Pfefferminze, besonders aber mit Rucola auf Kriegsfuß. Seine Erläuterungen zum Besuch von Swinger-Clubs (weißes Armband signalisiert: "Ich schau mich nur mal so um") bereiten ebensolches Vergnügen wie sportliche Unterweisungen zum Erlangen eines schwarzen Gürtels. Den anfänglich weißen Gürtel nur nicht waschen, riet Topas. Er selbst habe es zumindest bis zum gräulich-schwarzen Rang geschafft, bekannte er kokett.

Beim Diskurs über Rattanmöbel erinnerte sich mancher an die eigene Jugend. Trendmöbel der 70er- und 80er-Jahre seien diese geflochtenen Monster gewesen, sagte der Künstler. Ab einem altersbedingten Trockenheitsstadium seien sie mit spitzen Dolchen ausgestattet, die sich durch jede Jeans bohrten – Geräuschkulisse inbegriffen.

Bereits als Siebenjähriger übte sich Thomas Fröschle in Kartentricks. Seinem damaligen Vorbild Terence Hill in "Vier Fäuste für ein Halleluja" wollte er nacheifern. Das würde auch seine Abneigung gegen vermeintliche Zauberer wie Harry Potter erklären. Schmusesänger mit südafrikanischem Migrationshintergrund bereiteten Topas ebenfalls Kopfzerbrechen. Jeder sei ab einem gewissen Alter für den eigenen Gesichtsausdruck selbst verantwortlich, meinte Topas. Das Publikum jedenfalls war um einige Lachfalten reicher und dankte mit herzlichem Applaus für den zauberhaften, sprachlich virtuosen Abend.