Die Festhalle war gut besucht. Elke Mäder begrüßte im Namen des Kulturvereins die Gäste. Die Band Wendrsonn legte auch gleich los und fragte nach, ob auch "Nichtschwaben" oder sogenannte "Reigschmeckte" unter den Gästen seien, um dann speziell für diese "Randgruppe" den rockigen Song "A Reigschmeckter – a arme Sau" zu singen.
"Wendrsonn" will seit ihrer Gründung vor elf Jahren "Folkrock mit Herz und Hirn" und alles zu hundert Prozent auf Schwäbisch machen. Sie kämen aus dem schwäbischen Wald, outeten sie sich und sangen "Mei Schätzle kommt nach Strümpfelbach".
Die Bandmitglieder Biggi Binder, Markus Stricker, Michael Schad, Ove Bosch, Heiko Peter und Florian Vogel überzeugten nicht nur mit Eigenkompositionen und der Eigeninterpretation von alten Volksliedern in Mundart , sondern auch mit einer Vielzahl von Instrumenten. So waren neben Gitarren, Keyboard, Bass und Schlagzeug, auch Geige, Akkordeon, Ukulele, Maultrommel, Flöte, Glockenspiel, Banjo und Waschbrett zu hören.
Mit kleinen Anekdoten und Geschichten über Schwaben und Nichtschwaben gestalteten vor allem Markus Stricker und Biggi Binder die Zeit zwischen den Musikstücken. Einen flotten instrumentalen schwäbischen Bauerntanz aus dem 18. Jahrhundert hatten die Musiker ebenso in ihrem Programm wie eine Blues-Version des Kinderliedes "Draussa em Wald", inklusive eines beeindruckenden Gitarrensolos von Michael Schad. Dieser überzeugte auch bei seiner Eigenkomposition "Eisbloame", einem Instrumentalstück bei dem er auf seiner Gitarre ganz sanfte Töne anschlug.
Viele schwäbische Begriffe, wie "Bämull", "Glufemichl", "Gsälzbär" und "Lugebeidl", kamen in der fröhlichen "Nationalhymne vom schwäbischen Wald" vor. Altes schwäbisches Volksgut wie "Auf’m Wase graset d’Hase" spielte die Gruppe in einer modernen rockigen Version, die beim Publikum gut ankam.
Sängerin Biggi Binder griff dann und wann auch zur Flöte und zum Waschbrett und brachte damit sowohl eine romantische Stimmung als auch Schwung in die Songs der Band. "Es schneielat, es beielat", erinnerte an Wolle Kriwanek, und bei "In Mutters Stübele" legte Drummer Heiko Peter ein begeisterndes Schlagzeugsolo hin, machte Rhythmus und schlug auf alles, was sich auf und neben der Bühne dafür eignete.
Eine farbenfrohe Lichtershow sorgte für tolle optische Eindrücke und für ein buntes Bühnenbild. Der Text des Liedes "Bettsoicherle" war eingängig und ging direkt ins Ohr, so dass der Refrain vom Publikum auch mitgesungen werden konnte.
Vor Konzertende legten sich Wendrsonn, was so viel wie Wintersonne bedeutet, nochmal kräftig ins Zeug mit ihren Jugenderinnerungen "Geile Zeit". Als Zugabe spielte die Band "S’Leba isch koin Schlotzer" und das stimmungsvolle "Da ben I dahoim".